Sonntag, 21. September 2014

Ein verhängnisvoller Boarding Pass - oder russisches Roulette

Secondary security - und so weiter ...

Ich kenne den Aufwand, wenn man nach Amerika fliegt - jedesmal strenge Sicherheitskontrollen - manchesmal auch unfreundliches Personal - aber diesmal sollte ich etwas neues lernen.

Zum ersten Mal (WIRKLICH zum ersten Mal) bekam ich den Bonus einer zusätzlichen Sicherheitskontrolle.
Klar, die Amerikaner zahlen dafür, dass die Damen und Herren der Flughafensicherheit in Schwechat strenge Kontrollen machen dürfen - alles gut und schön - hat schon seinen Sinn, doch diesmal hätte ich deswegen fast den Flug nach Washington DC verpasst!
Wieso? Ganz einfach - weil Schwechat in keiner Weise mit der Organisation und der Abwicklung auf amerikanischen Flughäfen mithalten kann!
Besagtes SSSS-Ticket ist etwas, das wir friedlichen Urlauber nur zufällig bekommen. Die Amis möchten, dass Flughäfen stichprobenartig Leute auswählen, die dann einer genaueren Kontrolle unterzogen werden.
Diesmal hatte ich das zweifelhafteVergnügen dieses RussischRoulette-Spielchens.
Ich erfuhr bereits am Vortag beim Einchecken dass ich einen speziellen Boarding Pass bekommen hatte und erkundigte mich höflich, wie das so ablaufen würde. Die nette Dame erklärte mir, es sei ganz einfach. Ich sollte es gleich am Security-Sektor am Abflugstag sagen, dann würde es unkompliziert verlaufen.
Gesagt getan - so steuerte ich gestern auf einen der Security-Herren zu, und wies ihn auf mein *SSSS-Ticket* hin. Freundlich meinte dieser, es sei kein Problem und wies mich in die normale Kontrolle ein. Nach dem üblichen Prozedere kam ich durch den Security. Keiner kontrollierte mich genauer, alles schien wie immer. Gut, dachte ich, dann ist es schon überstanden. Natürlich wunderte ich mich, wie einfach es gelaufen war.
Das böse Erwachen kam dann beim Boarding. Ich zeigte dem Herrn am Schalter mein Ticket, etwa 30 min vor dem geplanten Abflug - und dann gings los!
"Sie haben da dieses Ticket - blabla - sie müssen sofort zu diesem Schalter dort, blabla -" Ich dachte nurmehr: Scheissverein! Ehrlich! Da frag ich rechtzeitig - bin auch rechtzeitig am Flughafen und dann diese Nichtauskünfte! Unorganisiert das ärger nicht mehr geht! Keiner gibt die richtige Auskunft, und dann das Chaos pur!
Okay, um den Rest kurz zu machen: Ich musste warten (etwa 20 min, bis irgendwas geschah) dann musste ich mit einigen Auserwählten, denen es genauso ging, wie mir, in einen Extra-Raum. Dort wartete ich weitere wertvolle Minuten, weil zuwenig Flughafenpersonal im Einsatz war. Irgendwann - wir sollten schon abfliegen - kam ich dann an die Reihe. Finger-Handflächenkontrolle nach Sprengstoffspuren - Schuhe ausziehen, abwarten, Probenergebnisse - abwarten - dann einmal extragenaue Kontrolle meines gesamten Handgepäcks, ein hin und ein her. Nochmal Kontrolle nach Sprengstoffspuren, Rucksack, Geldbörse, Jacke, sogar meine Kaugummipäckchen und Zuckerl blieben davor nicht verschont. Ich wurde von oben bis unten abgetastet, dazu kam noch die Unfreundlichkeit einer der weiblichen Angestellten des Securitypersonals, aber ich muss auch sagen: all die anderen Herren und Damen des Teams bemühten sich redlich, waren selbst genervt von den fehlenden Informationen und halfen, beruhigten, erklärten, was das Zeug hielt.
Dann endlich war ich fertig - und rannte, genervt, sauer, nervös, im fliegenden Galoppwechsel, gefolgt von meinem Lebensgefährten zum Boarding - auch dort alle nett, freundlich aber schon nervös.
Und um es noch richtig zum Abschluss zu bringen: Eine der Damen hinter dem Schalter rief bereits unsere Namen aus, obwohl sie angeblich dort darüber informiert worden waren, dass wir in diesem *SSSS-Sektor* gelandet waren, und ihre krönende Abschlussbemerkung wird mir wohl noch in Erinnerung bleiben:
"WO WAREN SIE DENN BLOSS SO LANGE????" Fast - aber wirklich nur fast hätte ich ihr eine gekn ... stattdessen atmete ich tief durch, schüttelte den Kopf und floh mit meinem Ticket in Richtung Flugzeug. Ich überließ es meinem Lebensgefährten der dämlichen Kuh zu erklären, WARUM wir so spät waren.
Mit einer halbstündigen Verspätung durften wir dann endlich in unseren langersehnten Urlaub fliegen.





Und hier sind wir nun - und ab heute wieder: On The Road again - der Urlaub kann beginnen!






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